Das 19. Jahrhundert war die Zeit der sozialen Bewegungen des Protestes gegen menschenunwürdige, freiheitseinschränkende, widernatürliche Strukturen.
Der Begriff „Lebensreform“ tauchte in den 1890er Jahren zuerst auf und umfasste Veränderungen in Ästhetik, Religion, Philosophie, Literatur, Wissenschaft, Pädagogik, Emanzipations- und sonstigen Sozialreformbestrebungen.
Es ging um den Wandel von Lebensführung, Ernährung, Wohnen und Gesundheitspflege.
Wichtige Eckpfeiler waren die Rückkehr zur Natur und natürliche Lebensweise. Getragen wurde diese Sehnsucht durch Strömungen, die in Deutschland im ausgehenden 19. Jh weit verbreitet waren wie Stadtflucht, Kulturpessimismus und Agrarromantik.
Die Lebensreformbewegung setzte sich hauptsächlich zusammen aus den Grundpfeilern: Siedlungsbewegung, Gartenstadtbewegung, Antialkoholbewegung, Vegetarismus, Naturheilbewegung, Nacktkultur.